Die Nachfrageschwäche, über welche wir bereits seit September berichten, hält weiterhin an und wird von dem überwiegenden Teil der Anbieter bestätigt. Besonders im Automobilbereich sind die neuen Zahlen entmutigend, im Vergleich zum Oktober 2020 ging die Zahl der neuzugelassenen PKW in Europa ( EU, EFTA, UK ) um ca. 29 % zurück, in Deutschland war der Rückgang mit 34,9 % noch gravierender. Wir sehen den Rückgang nicht unbedingt als Nachfrageproblem, das Angebot bei Gebrauchtwagen ist deutlich kleiner geworden, das Problem ist wohl eher ein Angebotsengpass, ausgelöst durch die bekannten Versorgungsengpässe auf dem Halbleitermarkt.
Dass die Nachfrageschwäche nicht nur den Automobilmarkt betrifft, kann man aus den Aussagen von Handelsunternehmen im Bereich der Langprodukte erkennen. Seit Ende August 2021 verzeichnet man hier Absatzrückgänge von bis zu 50 %.
Nach unserer Ansicht sollte man die mittelfristige Basispreisentwicklung eher skeptisch sehen, für Anfang 2022 sind, so wird berichtet, wieder größere Mengen im Zulauf, treffen diese auf eine weiterhin schwache Nachfrage, wird dies sicherlich einen Druck auf die Grundpreise auslösen.
Der Legierungszuschlag für Flachprodukte in der W.-Nr. 1.4301 ist im Dezember 2021, wie von uns im letzten Monatsbericht prognostiziert, auf 2.308 €/to ( November 2.187 €/to ) gestiegen. Auf Grund der Kursentwicklung der vergangenen Tage gehen wir von einer weiter steigenden Notierung im Januar 2022 in der Größenordnung von ca. 100 €/to aus.
Die EU plant, wie verschiedenen Presseberichten zu entnehmen ist, eine CO2 neutrale Wirtschaft in Europa, ein wichtiger Baustein hierbei ist die Produktion von Stahl. Über die neusten Entwicklungen hierzu, werden wir ihnen kurzfristig berichten.