Im abgelaufenen Monat verzeichnen die Marktteilnehmer eine stark nachlassende Aktivität auf der Nachfrageseite. Es scheint, als würden die Produktionsunterbrechungen bei den Automobilherstellern, bedingt durch die Halbleiterkrise, nun auch Auswirkungen auf die Zulieferindustrie haben. Es kommt seitens der Verarbeiter zu massiven Verschiebungen und teilweise auch zu Stornierungen von bestehenden Abrufen.
Bisher hat dies noch keine gravierenden Auswirkungen auf den Beschaffungsmarkt. Hier verzeichnen wir weiterhin große Lücken im Bestand über alle Abmessungen und Güten bei den Servicecentern und bei den Handelsunternehmen. Die Lieferzeiten der Walzwerke liegen aktuell bei ca. 6 – 8 Monaten und damit nach wie vor deutlich über den üblichen Lieferzeiten von 3 Monaten. Weiterhin wird berichtet, dass zumindest ein europäischer Hersteller für Dicken bis 0,7 mm derzeit keine Bestellungen mehr annimmt, es sollen zunächst die vorhandenen, gravierenden Rückstände produziert und geliefert werden.
Nach unserer Meinung wird die prekäre Angebotssituation mittelfristig noch anhalten, ein Grund dafür ist, nach wie vor, die schwierige Situation im Logistikbereich. Hier fehlt es noch immer an Container, Endladekapazitäten in den Überseehäfen und an LKW - Fahrer für den Weitertransport.
Die Abgabepreise der Hersteller verharren derzeit auf hohem Niveau, ob es hier weiterhin Steigerungspotenial gibt, darf bezweifelt werden, haben wir doch beim Basispreis mittlerweile eine Preissteigerung seit Ende letzten Jahre bis dato von ca. 70 %
Der Legierungszuschlag für Bandstähle in der W.-Nr. 1.4301 für den Monat Oktober 2021 wurde vom Hersteller Outokumpu auf 2.193 €/to festgesetzt, dies ist zum September eine weitere Steigerung um 27 €/to. Wir weisen darauf hin, dass die Legierungszuschläge der europäischen Hersteller, auf Grund eines Urteils der europäischen Kartellbehörde aus dem Jahre 2006, nicht einheitlich sein dürfen. Zum Vergleich, der Legierungszuschlag für Lieferungen des Herstellers ThyssenKrupp Italien beträgt im Oktober 2.295 €/to. Für den Monat November erwarten wir, auf Grund zurückgehenden Nickelnotierungen der letzten Tage, einen niedrigeren Legierungszuschlag.
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