Die Situation am Edelstahlmarkt spitzt sich weiter zu. Aktuell brechen die Lieferketten zusammen, der Vormaterialmarkt trocknet aus. Trotz dieser außergewöhnlichen Versorgungsengpässe versuchen wir, die eingegangenen Verpflichtungen zu erfüllen. Bei allen Bestellungen ab sofort müssen wir die Verfügbarkeit und die Preise explizit überprüfen.
Wir sind selbst von der Dynamik der Entwicklung überrascht, die aktuelle Situation hat vielfältige Ursachen:
- aktuell gibt es in den asiatischen Ländern keinen Sauerstoff, dieser ist jedoch bei der Rohstahlherstellung essentiell
- auf Grund der Coronapandemie fallen in den Produktionsstätten sehr viele Mitarbeiter durch Krankheit und durch Quarantänemaßnahmen aus, der Output der Werke ist seit Jahresbeginn massiv gesunken
- Die Kontingente der Importmengen aus dem asiatischen Ländern ( Safeguardverfahren) für das II. Quartal wurden bereits ausgeschöpft, Material welches bereits in den europäischen Überseehäfen liegt, kann erst im III. Quartal verzollt werden und steht deshalb erst nach dem 30. Juni zur Verfügung.
- Die europäischen Edelstahlhersteller können die fehlenden Mengen aus Asien nicht ausgleichen, da auf Grund von Kapazitätsreduzierung in den letzten Jahren nicht mehr genügend produziert werden kann, Europa kann sich allein nicht mehr versorgen, die Werke sind, je nach Produkt, nicht mehr vor Ende 2021, Anfang 2022 lieferfähig.
- Bis vor einigen Monaten wurde der Stahlexport aus China noch mit einem Exportzuschuss von 13 % massiv gefördert, dieser Zuschuss wurde gestrichen
- Der bisherige Zoll für Stahlprodukte beim Import nach China wurde aufgehoben, Stahl kann nun zollfrei nach China eingeführt werden.
Weiterhin erhalten wir aktuell Informationen über eine sich verschärfende Situation auf dem Markt für Schrotte und Primärrohstoffe, hierzu informieren wir detailliert in den nächsten Tagen. Wir gehen aktuell von einem Fortbestehen dieser Situation bis zum Jahresende aus, für weitere Fragen stehen wir gerne zur Verfügung.